DirProf Hartmut Heinrich
Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, Hamburg

hält im Rahmen des Kolloqiums des Meteorologischen Instituts der FU Berlin einen Vortrag mit dem Titel

Heinrich Events: Glückliche Zufälle

Hartmut Heinrich beschrieb 1988 plötzlich auftretende plötzlich auftretende Klimaschwankungen im Lauf der Erdgeschichte, die nach ihm als Heinrich-Ereignisse benannt wurden.

Zusammenfassung des Vortrags:

Mitte der Achtziger Jahre begann weltweit die Suche nach sicheren Deponien für radioaktive Brennstäbe aus Kernkraftwerken. Eine der Ideen war die Verbringung dieses nuklearen Abfalls in den Sedimentschichten der Tiefsee. Deutschland beteiligte sich an der Suche nach geeigneten Gebieten in der Iberischen Tiefsee, westlich der Biskaya. In einem Areal in der Randzone des Mittelatlantischen Rückens sollte dabei eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung durchgeführt werden, in der die Tauglichkeit der Sedimente für die Einbringung, die radioaktive Vorbelastung der Sedimente und der darüberliegenden Wassersäule sowie die ozeanographischen Transportrisiken für den Fall des Austritts von radioaktivem Material  vom Meeresboden bis an die Meeresoberfläche untersucht werden.

Die Untersuchung der Sedimentschichten ergab sehr schnell, dass das Gebiet ein Durchzugsraum tief erodierender Trübeströme war. Diese könnten in der Lage sein, Betonbehälter freizulegen oder sogar zu zerstören, sodass radioaktives Material austreten kann. Freigesetzte Radionukleide würden aufgrund der intensiven Eddyaktivität in diesem Teil des Atlantiks in relativ kurzer Zeit bis an die Meeresoberfläche transportiert werden. Das Gebiet war somit für die Einbringung nicht geeignet. Mit dem Bericht an die Internationale Atomenergiebehörde war dann das Projekt eigentlich abgeschlossen.

Wenn da nicht zufällig dieser eine Stein gewesen wäre.